Das Gebiet in der Marienfelder Feldmark und im Landschaftspark Marienfelde wird versucht so natürlich und divers zu gestalten. Aber wenn eine Fläche so natürlich wie möglich halten gehalten werden soll, bedeutet dies nicht, sie sich selbst zu überlassen. Daher müssen aktive Landschaftspflegemaßnahmen an bestimmten Standorten ausgeführt werden.
Auf der Naturschutzstation und dem Landschaftspark Marienfelde gibt es verschiedene Flächen, die von Schafsherden beweidet werden. Diese helfen nicht nur bei der Offenhaltung der Flächen, sondern bringen auch extra Nährstoffe in den Boden. Die Herden werden je nach Bedarf auf unterschiedlichen Flächen untergebracht. Neben ihrer ökologischen Rolle bringen die Schafe auch einen pädagogischen und sozialen Aspekt, da sich vor allem Familien mit Kindern die Herden gerne angucken und die Wolle kann auch als Rohstoff genutzt werden. Die Station hat unter anderem die Rassen Moorschnucke, Pommersches Landschaf und Coburger Fuchs.
Wenn Sie die Tiere gerne selber kennen lernen wollen, sehen Sie im Veranstaltungskalender der Naturschutzstation nach, ob demnächst Führungen angeboten werden.
Im Freizeitpark Marienfelde gibt es viele kleine Niederungen, die ehemals kleine Teiche und Tümpel waren, mittlerweile aber fast alle ausgetrocknet sind. Aber an diesen Standorten gibt es immer noch sehr viel Schilfbewuchs. Um die Landschaft und insbesondere diese Standorte zu pflegen, bedarf es einer regelmäßigen Mahd des Schilfs, damit es nicht überhandnimmt und anderen Arten den Platz und die Ressourcen streitig macht. Ebenfalls werden durch das Mähen auch neue Habitate für andere Arten geschafft. Auch die Wiesen müssen in regelmäßigen Abständen gemäht werden, damit eine Verbuschung von hölzernen Pflanzen nicht überhand gewinnt und damit die biodiversitätsfördernde Wiese verschwindet. In gesunden und natürlichen Ökosystemen wird dies von großen Herden verschiedener pflanzendfressender Säugetiere übernommen. Diese Arbeiten werden von den Mitarbeiter_innen der Station meistens händisch ausgetragen. Wenn es dennoch Arbeiten gibt, die nur mit speziellen Maschinen ausgetragen werden können, beauftragt das Umwelt- und Naturschutzamt Tempelhof-Schöneberg den Landschaftspflegeverband Berlin-Süd e.V., welcher die Arbeiten dann umsetzt. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn viele Jungbäume aus einem bestimmten Gebiet geholt werden sollten, damit sich dort zwischen den alten, großen Bäumen eine neue Krautschicht bilden kann und diese somit mehr Platz und Licht zum Entfalten hat. Aber es werden nicht nur Pflanzen aus dem Gebiet entfernt, sondern in bestimmten Situationen auch neu eingepflanzt. Auf manchen der eingezäunten Ausgleichflächen zum Beispiel wurden neue Apfelbäume gepflanzt, um mehr Diversität in der Pflanzengemeinschaft zu entwickeln. Neben der Ausgleichfläche wurden auch einige einzelne Obstbäume auf der Fläche der Naturschutzstation selbst eingepflanzt. Aber nicht nur einzelne Obstbäume wurden gepflanzt, sondern auch verschiedene Baumarten wie die Feldulme und der Feldahorn neben den Tiergehegen der Station, damit dort eine ganz neue Struktur für verschiedene Arten entstehen kann.
Invasive Pflanzen- und Tierarten sind eines der am schwierigsten zu lösenden ökologischen Probleme in Ökosystemen. Auch im Landschaftspark Marienfelde gibt es invasive Pflanzenarten. Invasive Arten sind solche, die nicht ursprünglich aus diesem Gebiet kommen, aber (meist durch den Menschen) in dieses Gebiet gelangt sind und sich dort aufgrund verschiedener Umstände sehr gut ausbreiten können. Diese Ausbreitung einer Art, die nicht in das Ökosystem passt kann andere Arten stark gefährden, hauptsächlich durch neuen ungewohnten Konkurrenzdruck. In Berlin und auch Marienfelde gibt es verschiedene invasive Pflanzenarten wie die orientalische Zackenschote (Bunias orientalis) oder die spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina), welche im Auge behaltet werden müssen und deren Ausbreitung durch Mahd oder Entwurzelung verhindert wird.
Aber es gibt auch verschiedene Tierarten, die in Berlin als invasiv gelten, wie die Buchstaben-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta) oder den Waschbären (Procyon lotor). In den letzten Jahren haben sich Waschbären in Berlin stark verbreitet und stellen ein typisches Beispiel für invasive Arten dar. Waschbären haben sich gut an städtische Umgebungen angepasst, nutzen Mülltonnen als Nahrungsquelle und finden in Parks und Gärten ideale Lebensräume. Ihre Anpassungsfähigkeit und das Fehlen natürlicher Feinde führen zu einer stetigen Zunahme ihrer Population. Um die negativen Auswirkungen dieser invasiven Art zu minimieren, sind Maßnahmen wie die jagdliche Entnahme oder das Verhindern ihres Zugangs zu Nahrungsquellen notwendig. Diese Schritte sind essenziell, um die Ausbreitung der Waschbären in Berlin und die damit verbundenen ökologischen Schäden zu kontrollieren.
Wenn Sie mehr über gebietsfremde und invasive Arten wissen möchten, klicken Sie hier auf eine Verlinkung des Bundesamtes für Naturschutz.
Für das Land Berlin wurd von dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen eine Strategie zum Umgang mit invasiven Arten erstellt, zu der Sie hier weitere Informationen finden können.
Im südlichen Einzugsgebiet der Naturschutzstation befindet sich auch in kleines Waldstück, das „Wäldchen am Königsgraben“. Da dies als Forstbereich gilt, wird dieses vom Forstamt Köpenick und dort von der Revierförsterei Wuhlheide bewirtschaftet. Hier ist ein enger Austausch erforderlich um einmal die ökologische Gesundheit dieses Waldabschnittes, aber auch die Sicherheit der Besucher_innen zu gewährleisten.