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Amphibien und Reptilien

Zauneidechse (Lacerta agilis)

Die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist deutschlandweit zwar nicht gefährdet, allerdings geht ihr Bestand in Berlin immer weiter zurück und wird mit einem starken Rückgang klassifiziert. Deutschlandweit wird sie vom "Rote Liste Zentrum" auf der Vorwarnliste geführt.
Da sich die Art hauptsächlich auf sandigen, trockenen Böden mit viel Strukturen wohl fühlt und solche Flächen in Berlin meist Brachlandflächen sind, die ideal sind für neue Bauprojekte, werden sehr viele potenzielle und aktive Lebensräume der Zauneidechse in Berlin bebaut. Die Ausgleichsflächen (Lesen Sie hier mehr über ökologische Ausgleichsflächen) für die Zauneidechsen werden im Gebiet der Naturschutzstation mit Strukturen wie Steinformationen, kleinen Hügeln oder Gehölz geplant und angelegt, sodass sich die Tiere auch verstecken können, gleichzeitig aber auch gute Plätze zum Sonnen haben, was für die wechselwarmen Tiere von hoher Bedeutung ist. Um die Flächen auch offen zu halten, werden in bestimmten Abständen Schafe zur Beweidung eingesetzt. Dadurch wird die Fläche auch eingezäunt, was wiederum den Zauneidechsen zugutekommt, da so die Störung auf der Ausgleichsfläche minimiert wird. Allerdings kann es vorkommen, dass die Fläche noch zu hoch bewachsen ist, sodass Mitarbeitende der Station selbst mit dem Freischneider nachhelfen müssen.

Wechselkröte (Bufotes viridis)

Eine Art, für die im Marienfelder Freizeitpark künstliche Gewässer angelegt werden, ist die Wechselkröte (Bufo virdis). Ihren Namen hat die Kröte dem Fakt zu verdanken, dass sie sich zur Tarnung gut ihrer Umgebung anpassen kann indem sie ihre Grundefarbe je nach Farbe ihrer Umgebung heller oder dunkler werden lassen kann, sie "wechselt" ihre Farbe.
Diese Krötenart ist eine östliche Steppenart, ist daher hauptsächlich in Ostdeutschland und vor allem in Brandenburg verbreitet. Ein Grund dafür sind die sandigen Böden, die ein Merkmal des ostdeutschen Tieflandes sind. Als Lebensraum braucht die Wechselkröte ebenfalls offene, vegetationsarme Flächen mit dennoch ausreichend Versteckmöglichkeiten. Die Gewässer sollten im besten Falle ebenfalls vegetationsarm sein.
Durch die Zerstörung ihrer Lebensräume durch Vermüllung und Bebauung wird die Wechselkröte in Deutschland als "stark gefährdet" eigenstuft. In Marienfelde ist sie besonders von den immer stärker ausgeprägten Dürren mehr und mehr betroffen, die ihr die Gewässer nehmen. Natürliche Gewässer wie Teiche, kleine Tümpel oder Bäche gibt es nicht mehr im Freizeitpark. Wie die Mitarbeitenden der Naturschutzstation dafür sorgen, dass auch in Zukunft noch Wechselkröten und andere Amphibien im Park Lebensräume finden, können Sie hier lesen.

Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)

Die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) ist vor allem im Osten Deutschlands heimisch, so auch in aber vor allem um Berlin. Sie gehört zur Familie der Froschlurche und ist hellbraun gefärbt mit dunkelbraunen Flecken auf ihrer Oberseite. Sie ist sonst auch sehr gut an ihren "Katzenaugen" zu erkennen, die die für Katzen typischen senkrechten Schlitze haben.
Diese Krötenfroschart ist eine Steppenart, die sandige Böden in offenen Landschaften bevorzugt, in denen sie sich eingraben kann. Als Laichgewässer dienen stehende oder leicht fließende Gewässer in ebenfalls sandigen Landschaften.
Die für Brandenburg typischen sandigen Ackerlandschaften bieten gute Lebensräume für die Knoblauchkröte. Durch die allerdings immer intensiver bewirtschafteten Flächen hat die Kröte immer weniger Lebensraum. Daher ist sie deutschlandweit als "gefährdet" eingestuft. In Marienfelde ist sie besonders von den immer stärker ausgeprägten Dürren mehr und mehr betroffen, die ihr die Gewässer nehmen. Natürliche Gewässer wie Teiche, kleine Tümpel oder Bäche gibt es nicht mehr im Freizeitpark. Wie die Mitarbeitenden der Naturschutzstation dafür sorgen, dass auch in Zukunft noch Wechselkröten und andere Amphibien im Park Lebensräume finden, können Sie hier lesen.

Die Knoblauchkröte ist ebenfalls Namensgeber für das Junior Ranger Projekt der Naturschutzstation Marienfelde, die "Zwiebelfrösche". Wenn Sie mehr über dieses Projekt erfahren möchten, klicken Sie bitte hier.

Moorfrosch (Rana arvalis)

Der Moorfrosch (Rana arvalis) ist in Europa verbreitet und kam auch im Berliner Bezirk Marienfelde vor. Diese Amphibienart bevorzugt feuchte Wiesen, Sümpfe und flache Gewässer als Lebensraum, wo sie fischfreie Laichplätze vorfindet. Besonders markant ist das Männchen zur Paarungszeit, wenn es sich für kurze Zeit leuchtend blau verfärbt – ein einzigartiges Merkmal dieser Art.

In Marienfelde fand der Moorfrosch noch Rückzugsorte in den geschützten Grünflächen, aber der Verlust von natürlichen Wasserstellen stellte eine unausweichliche Bedrohung dar. Durch die immer häufiger auftretenden Dürreperioden und die fortschreitende Urbanisierung trocknen viele kleine Teiche und Tümpel aus, die für die Fortpflanzung der Frösche lebenswichtig sind. Ohne geeignete Laichgewässer wurde es für die Tiere immer schwieriger, ihren Bestand zu sichern. Seit wenigen Jahren werden keine Moorfrösche mehr im Marienfelder Freizeitpark gesichtet.

Der Moorfrosch gilt in Deutschland als 'gefährdet', da sein Lebensraum in vielen Regionen stark eingeschränkt ist. In Marienfelde arbeiten die Mitarbeitenden der Naturschutzstation daran, künstliche Gewässer zu schaffen und bestehende Feuchtgebiete zu erhalten, damit in Zukunft wieder Moorfrösche und andere Amphibien in der Region überleben können.

Eine Übersicht des Bundesamtes für Naturschutz aller in Deutschland lebender geschützter herpetologischer Arten finden Sie hier.